Wie viel Zeit benötigt biologisches Material, um sich zu zersetzen?

 

Die Frage, wie lange biologisches Material für den vollständigen Abbau benötigt, gewinnt im Zuge von Nachhaltigkeit und Umweltschutz immer mehr an Bedeutung. Gerade Biologisch abbaubare Folien stehen dabei im Fokus, da sie eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Kunststoffen darstellen. Doch der Zersetzungsprozess hängt von vielen Faktoren ab – von der Materialart bis zu den Umweltbedingungen.

In diesem Artikel erklären wir verständlich, wie biologische Zersetzung funktioniert, welche Zeiträume realistisch sind und warum nicht jedes „biologisch abbaubare“ Material gleich schnell zerfällt.

Was bedeutet biologische Zersetzung?

Biologische Zersetzung beschreibt den natürlichen Abbau organischer Materialien durch Mikroorganismen wie Bakterien, Pilze und Enzyme. Dabei werden komplexe Stoffe in einfachere Bestandteile wie Wasser, Kohlendioxid und Biomasse umgewandelt.

Der Unterschied zwischen biologisch abbaubar und kompostierbar

Diese Begriffe werden häufig verwechselt, haben jedoch unterschiedliche Bedeutungen.

Biologisch abbaubar

Materialien, die von Mikroorganismen abgebaut werden können, ohne feste Zeitvorgaben oder definierte Umweltbedingungen.

Kompostierbar

Materialien, die sich unter bestimmten Bedingungen (Temperatur, Feuchtigkeit, Sauerstoff) innerhalb eines festgelegten Zeitraums vollständig zersetzen.

Welche Faktoren beeinflussen die Zersetzungsdauer?

Die Dauer des biologischen Abbaus kann stark variieren.

Umweltbedingungen

Temperatur, Feuchtigkeit und Sauerstoff spielen eine entscheidende Rolle beim Abbauprozess.

Einfluss von Temperatur und Feuchtigkeit

• Hohe Temperaturen beschleunigen den Abbau

• Feuchtigkeit fördert mikrobielles Wachstum

• Sauerstoff ist für aerobe Zersetzungsprozesse notwendig

Materialzusammensetzung

Natürliche Materialien zersetzen sich in der Regel schneller als industriell hergestellte Biopolymere.

Wie lange dauert die Zersetzung verschiedener Materialien?

Je nach Materialtyp unterscheiden sich die Zersetzungszeiten erheblich.

Organische Abfälle

• Obst- und Gemüseschalen: wenige Wochen

• Papier und Karton: 2–6 Monate

Biologisch abbaubare Kunststoffe

• Dünne Folien: mehrere Monate

• Dickere Verpackungen: bis zu mehrere Jahre

Industriell kompostierbare Materialien

Diese zersetzen sich meist innerhalb von 90 bis 180 Tagen unter kontrollierten Bedingungen.

Rolle biologisch abbaubarer Folien im Umweltschutz

Biologisch abbaubare Folien tragen zur Reduzierung von Plastikmüll bei, wenn sie korrekt eingesetzt und entsorgt werden.

Vorteile für Umwelt und Industrie

• Verringerung langfristiger Abfallbelastung

• Nutzung nachwachsender Rohstoffe

• Reduzierung fossiler Kunststoffe

Grenzen und Herausforderungen

Nicht alle biologisch abbaubaren Materialien zersetzen sich gleich schnell in der Natur.

Einsatzbereiche biologisch abbaubarer Materialien

Diese Materialien finden in vielen Bereichen Anwendung.

Verpackungsindustrie

Lebensmittelverpackungen, Tragetaschen und Schutzfolien.

Landwirtschaft

Mulchfolien zur Bodenabdeckung und Unkrautkontrolle.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie lange benötigen biologisch abbaubare Materialien im Boden?

Die Zersetzungsdauer reicht von wenigen Monaten bis zu mehreren Jahren – abhängig von Material und Umweltbedingungen.

Sind biologisch abbaubare Materialien immer umweltfreundlich?

Nicht zwangsläufig. Sie benötigen oft spezielle Bedingungen, um vollständig abgebaut zu werden.

Was ist der Unterschied zwischen biologisch abbaubarer Folie und Biologisch abbaubare Mulchfolie?

Biologisch abbaubare Mulchfolie wird speziell für die Landwirtschaft entwickelt und zersetzt sich im Boden, während biologisch abbaubare Folien meist für Verpackungen genutzt werden.

Können biologisch abbaubare Materialien recycelt werden?

In der Regel nicht, da sie andere Materialeigenschaften als konventionelle Kunststoffe besitzen.

Fazit

Die Zeit, die biologisches Material für die Zersetzung benötigt, hängt stark von Materialtyp und Umweltbedingungen ab. Biologisch abbaubare Lösungen bieten großes Potenzial für mehr Nachhaltigkeit, entfalten ihren Nutzen jedoch nur bei korrekter Anwendung und Entsorgung.